Sonntag, 18. April 2010

Burgen-Runde im Fläming

Seit längerem schon will ich mal die Gegend zwischen Zerbst und Wittenberg erkunden, wegen schlechten Wetters gerade an den Wochenenden habe ich das immer wieder verschoben. In einem Fernsehbeitrag des MDR wurden dort mehrere Burgen, Burgruinen und Schlösser vorgestellt, die mir bis auf die Burg Rabenstein unbekannt waren.
Endlich ist das ersehnte Bilderbuchwetter da und ich überlege, wie ich nach Wiesenburg komme. Eigentlich will ich mit der Bahn fahren, rechne aber damit, dass die Züge überfüllt sind. Ein Vulkanausbruch auf Island und seine Aschewolken haben seit Tagen den Flugverkehr in Europa zum Erliegen gebracht und so erlebt die Bahn einen regelrechten Boom. So nehme ich lieber das Auto und bin zudem 1 Stunde schneller am Ziel. Mein Grashopper hat sich im Kofferraum schön klein gemacht und ist im Nu fahrbereit.
Bei recht frischen 6 Grad und herrlichem Sonnenschein geht es nun vom Bahnhof Wiesenburg los in Richtung Burgen.
Endlich ist auch mal wieder mein Schatten mit von der Partie.
In Hundeluft gibt es die erste Burg zu bestaunen.
Vorher riecht es jedoch nach Eselluft und ich mache Bekanntschaft mit zwei Eseln, denen die Hundeluft offensichtlich gefällt. Hunde und Katzen sind mir dagegen nicht begegnet.
Viel ist von den einstigen Befestigungen nicht zu sehen und so steuere ich die Wasserburg Roßlau an.
Hier ist noch mehr übrig und auch ein kleiner Flohmarkt findet gerade statt.
Nächste Station ist Coswig. Hier soll es sogar ein richtiges Schloß geben.
Von weitem betrachtet sieht es gar nicht mal so übel aus. Bei näherem Hinsehen stellt man schnell fest, das Schloß ist schon eine halbe Ruine.
Jetzt fahre ich auf dem Elbradweg nach Wittenberg. Von Aussichtspunkten am Weg eröffnen sich immer wieder schöne Blicke über die Elbe.
In Wittenberg gibt es erst mal eine kleine Stärkung, schließlich muß ich jetzt nach Norden in den Hohen Fläming und einige Höhenmeter stehen an.
Auch lässt die Wegbeschaffenheit des Europaradwegs R1 arg zu wünschen übrig. Ich bin angenehm überrascht, wie gut sich meine Conti Grand Prix in 28mm Breite hier machen, sie sind eigentlich eher etwas für Asphaltautobahnen. Auch der Splitt, der überall noch rumliegt, hat mir auf den bisher zurückgelegten 700km noch keine Panne beschert.
 Hier allerdings noch von einem Radweg zu sprechen ist eine Frechheit. Ich überlege schon, auf die Straße auszuweichen ...
...aber ich halte durch und erreiche die letzte Burg für heute, Burg Rabenstein. Hier ist es recht voll und auch die Motorradfahrer lassen sich nicht lumpen:
Nach 107km ist meine Runde wieder am Bahnhof Wiesenburg zu Ende.
Nun muss sich mein Hoppi wieder klein machen.
Fazit: Es war eine schöne Tour (Strecke auf bikemap.net) auf weitgehend leeren Straßen, ich habe mir Zeit gelassen und viel Neues gesehen. Der R1 nördlich von Wittenberg ist ein Witz und sollte als Teststrecke für Mountainbiker deklariert werden.

Freitag, 2. April 2010

Ostern 2010 - Liegeradtour Karfreitag

Rechtzeitig zu Ostern kommt eine Mail über die Mailingliste der Berliner Liegeradler (hier kann man sich anmelden), Andreas S. will am Osterwochenende eine Tour vom Nordbahnhof nach Pichelsberg mit einer Schleife an der Havel entlang machen und lädt dazu Mitfahrer ein. Erst ist der Ostersonnabend als Termin anvisiert, doch da bin ich  für 1 Woche zum Wandern in Tschechien, schade! Glücklicherweise passt den anderen auch der Karfreitag und auch das Wetter ist an diesem Tag wie geschaffen für eine Frühlingsausfahrt.
So starte ich Freitag um 10 Uhr, auf leeren Straßen und Wegen fahre ich gemütlich Richtung Nordbahnhof.

Dort angekommen, staune ich nicht schlecht, statt der vermuteten 8-10 Leutchen ist eine richtige Meute da, und während der Tour steigert sich die Zahl  auf dann 21 Liegeradler und 1 Aufrechtfahrer.
Auf dem obigen Bild erkennt man zwei Speedmachine Fahrer mit UDK- (um die Knie) - Lenker. Der eine fährte den UDK schon eine Weile, der andere hat ihn erst gerade angebaut. Beide scheinen mit ihrer Wahl sehr zufrieden zu sein.
Auf diesem Bild ist rechts der Verfasser dieses Berichts zu sehen, wie immer mit Brillenspiegel und neuerdings mit Untenlenker. Leider ist der Lenker und das Fahren damit so bequem, dass der Fahrer schon mehrmals einen Ausritt in das Gelände machte, weil er irrtümlich annahm, sich auf seiner Relaxliege vor dem heimischen Fernseher zu befinden.
Hier sieht man einen Liegeradfahrer, der, wenn er nicht Bremsen und Schalten müßte, eigentlich gar keinen Lenker bräuchte.
Leider ist das Fahren damit nicht so einfach, wie ich feststellen muß :-((
Hier braucht nur einer zu lenken.

Natürlich erregt man mit so einer großen Ansammlung von ungewöhnlichen Fahrrädern jede Menge Aufmerksamkeit. Die meisten stört es auch nicht, dass wir oft die gesamte Breite des Geh - und Radweges beanspruchen, nur bei einem kurzen Halt meckert ein entgegenkomender Radler, dass wir nicht die Einzigen sind, die hier fahren wollen, naja - eben echter Berliner Humor oder was manche dafür so halten.
Nach der anstrengenden Fahrt kommt eine kleine Pause am "Jagdhaus" gerade recht. Es gibt viel zu erzählen.
Weiter geht es bei schönstem Osterwetter auf dem Mauerradweg Richtung Pichelsdorf. Dort trenne ich mich von den anderen und fahre quer durch Berlin nach Hause. Ich muss noch die letzten Vorbereitungen für die Fahrt in die Böhmische Schweiz treffen und will nicht alles auf den letzten Drücker erledigen.
Es war eine schöne Fahrt und gleichzeitig ein gelungener Saisonauftakt. Etwas getrübt ist die Freude, der Tourverursacher Andreas zieht aus Berlin weg und so schrumpft die Berliner Liegeradgemeinde etwas.

Auch mein Freund Harald, den ich auf dem Rennrad bei Touren mit der Rennradgruppe und als Liegeradfahrer kennen gelernt habe, zieht aus beruflichen Gründen aus Berlin weg. Schade.
Hier auf der Streetmachine

Ein ganz besonderes Highlight war die Ankunft nach über 300km und über 2800 Höhenmetern
auf dem Fichtelberg bei der "Tagestour" Berlin-Fichtelberg 2008 , genannt BERFI
 Hier noch die Strecke und die restlichen Bilder.