Seit längerem schon will ich mal die Gegend zwischen Zerbst und Wittenberg erkunden, wegen schlechten Wetters gerade an den Wochenenden habe ich das immer wieder verschoben. In einem Fernsehbeitrag des MDR wurden dort mehrere Burgen, Burgruinen und Schlösser vorgestellt, die mir bis auf die Burg Rabenstein unbekannt waren.
Endlich ist das ersehnte Bilderbuchwetter da und ich überlege, wie ich nach Wiesenburg komme. Eigentlich will ich mit der Bahn fahren, rechne aber damit, dass die Züge überfüllt sind. Ein Vulkanausbruch auf Island und seine Aschewolken haben seit Tagen den Flugverkehr in Europa zum Erliegen gebracht und so erlebt die Bahn einen regelrechten Boom. So nehme ich lieber das Auto und bin zudem 1 Stunde schneller am Ziel. Mein Grashopper hat sich im Kofferraum schön klein gemacht und ist im Nu fahrbereit.
Bei recht frischen 6 Grad und herrlichem Sonnenschein geht es nun vom Bahnhof Wiesenburg los in Richtung Burgen.
Endlich ist auch mal wieder mein Schatten mit von der Partie.
In Hundeluft gibt es die erste Burg zu bestaunen.
Vorher riecht es jedoch nach Eselluft und ich mache Bekanntschaft mit zwei Eseln, denen die Hundeluft offensichtlich gefällt. Hunde und Katzen sind mir dagegen nicht begegnet.
Viel ist von den einstigen Befestigungen nicht zu sehen und so steuere ich die Wasserburg Roßlau an.
Hier ist noch mehr übrig und auch ein kleiner Flohmarkt findet gerade statt.
Nächste Station ist Coswig. Hier soll es sogar ein richtiges Schloß geben.
Von weitem betrachtet sieht es gar nicht mal so übel aus. Bei näherem Hinsehen stellt man schnell fest, das Schloß ist schon eine halbe Ruine.
Jetzt fahre ich auf dem Elbradweg nach Wittenberg. Von Aussichtspunkten am Weg eröffnen sich immer wieder schöne Blicke über die Elbe.
In Wittenberg gibt es erst mal eine kleine Stärkung, schließlich muß ich jetzt nach Norden in den Hohen Fläming und einige Höhenmeter stehen an.
Auch lässt die Wegbeschaffenheit des Europaradwegs R1 arg zu wünschen übrig. Ich bin angenehm überrascht, wie gut sich meine Conti Grand Prix in 28mm Breite hier machen, sie sind eigentlich eher etwas für Asphaltautobahnen. Auch der Splitt, der überall noch rumliegt, hat mir auf den bisher zurückgelegten 700km noch keine Panne beschert.
Hier allerdings noch von einem Radweg zu sprechen ist eine Frechheit. Ich überlege schon, auf die Straße auszuweichen ...
...aber ich halte durch und erreiche die letzte Burg für heute, Burg Rabenstein. Hier ist es recht voll und auch die Motorradfahrer lassen sich nicht lumpen:
Nach 107km ist meine Runde wieder am Bahnhof Wiesenburg zu Ende.
Nun muss sich mein Hoppi wieder klein machen.
Fazit: Es war eine schöne Tour (Strecke auf bikemap.net) auf weitgehend leeren Straßen, ich habe mir Zeit gelassen und viel Neues gesehen. Der R1 nördlich von Wittenberg ist ein Witz und sollte als Teststrecke für Mountainbiker deklariert werden.
norbi, das klingt fantastisch!
AntwortenLöschenwir müssen auch mal wieder was machen!
wem sagst Du das! Ich fürchte bloß, für Dich zu langsam zu sein ... mich hat der Nichtschnellfahrvirus ganz schön erwischt.
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