Sonntag, 7. März 2010

Sonntag = Rennradtag!

Gestern mehr oder weniger den ganzen Tag herumgesessen, Weiterbildung und das am Sonnabend, am vorigen Wochenende auch nicht zum Rad fahren gekommen, heute MUSS es sein!
Auch das Wetter spielt mit, Sonne satt und den ganzen Tag Zeit. Nur die Temperaturen lassen nichts vom nahen Frühling ahnen, morgens um 8 zeigt das Thermometer hier in Kaulsdorf am Berliner Stadtrand noch Minus 5 Grad. Laut Kachelmann-Wetter sollen es 3 Grad werden, dazu ein unangenehmer Wind von 20-30km/h aus Nordwest. Dabei geht es uns hier in Berlin ganz gut, in Hamburg liegen 15 Zentimeter Schnee ...
Freitag hatte ich mich bei der Mailingliste vom Rennradtraining angemeldet, der Tipp kam von Harald, den ich bei Touren mit der Rennradgruppe kennen gelernt hatte. Eigentlich will ich wieder mit meinem Grashopper losziehen, aber alleine? Da nehme ich lieber die Unbequemlichkeit eines Rennrades in Kauf und fahre in Gemeinschaft.
Heute bietet Harald eine Runde vom S-Bahnhof Steglitz nach Dobbrikow über 120km an, es ist kalt und ich entschließe mich erst spät zum Mitfahren. So läuft mir die Zeit davon und ich schaffe es nicht rechtzeitig zur S-Bahn. Eine Bahn später würde knapp werden, und 4x Umsteigen? So fahre ich mit dem Auto los und vereinbare telefonisch unterwegs mit Harald einen leicht zu findenden Treffpunkt in Heinersdorf bei Großbeeren. Ich bin ein Weilchen früher da und fahre mich ein wenig warm. Seit Juni 2009 bin ich nicht mehr Rennrad gefahren, bis auf eine mittelkurze Runde im November mit Bekannten aus Mahlsdorf. Mich überrascht es immer wieder nach so einer langen Pause Rennradfahren, wie leicht und agil sich so ein Teil fährt. Alles wird direkt in Vortrieb umgewandelt. Endlich kommt die kleine Gruppe in Sicht und ich mache schnell noch ein Foto.

Nach einer kurzen Begrüßung geht es los, wir sind zu sechst und fahren nach Südwesten. Der Wind kommt natürlich von der Seite und so gibt es kaum Windschatten. Als Ralf führt, fahren wir 35-37km/h, das ist mir für den Anfang zu fett und ich spiele schon mit dem Gedanken, auszusteigen. Bei einer kurzen Pinkelpause versichert mir Harald, dass das Tempo nicht so bleiben wird. Die Straßen sind verkehrsarm und wir fahren über Trebbin zum Ziel unserer Ausfahrt in Dobbrikow. Die Motorradscheune dort ist schön leer und wir machen eine kurze Kaffeepause, in wenigen Wochen wimmelt es hier von motorisierten Zweiradfahrern.
Zurück fahren wir eine andere Strecke, leider hat der Wind nicht gedreht oder nachgelassen und kommt wieder von der Seite. Die Sonne zeigt sich nur noch selten und auf einer kleinen Nebenstraße fahren wir Slalom um Eisreste. In Saarmund wird die Straße erneuert und wir legen einen kleinen Ausritt durch die schlammige Baustelle ein. Ein paar Kilometer später hören wir beim Fahren ein rhytmisches Klackern. An Ralf 's Hinterrad ist ein Speichennippel gerissen und er entfernt sicherheitshalber die Speiche. Das Rad hat trotzdem kaum Seitenschlag und so können wir weiterfahren. Bald sind wir in Heinersdorf, ich verabschiede mich von unserer kleinen Gruppe, verstaue das Rad im Auto und fahre nach Hause. Blöderweise will ich über Wuhlheide fahren und gerate in einen Megastau an der alten Försterei. Tausende Unionfans steigen nach einem Fußballspiel in ihre Autos und wollen weg, nichts geht mehr. Ich überlege schon, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rennrad nach Hause zu fahren, lasse es dann aber. Irgendwann sitze ich dann am Kaffeetisch und denke zurück an die schöne Ausfahrt, hier noch die Strecke.

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